Biodynamie und Demeter
Demeter ist der älteste und heute einzige weltumspannende Bioverband. Die Richtlinien des biodynamischen Landbaus gelten als die umfassendsten und strengsten weltweit. Sie beruhen auf dem anthroposophischen Weltbild Rudolf Steiners und seinen Anregungen für eine Lebens-
Landwirtschaft seit mehr als 100 Jahren. Bei Demeter geht es um den Menschen und seine Beziehung zu Boden, Pflanzen und Tier und der Beziehung zu sich selbst. Demeter ist ein Weg und eine Einstellung für lebendige Vielfalt mit Tiefgang.
In der Biodynamie ist die Kreislaufwirtschaft der Schlüssel für einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen Klima, Boden, Wasser, Luft, Biodiversität und Energie. Der Hof wird als ein individuelles Lebewesen gesehen, alles was er braucht soll er aus sich selbst heraus erzeugen, ohne etwas von außen zu brauchen. Der Boden ist dabei die Schatzkiste. Um die Lebendigkeit zu fördern wird ihm mehr zurückgegeben als genommen. Die biodynamischen Präparate sind dabei ein zentrales Thema und sorgen dafür, dass die Humusschicht kontinuierlich wächst. Die Natur erforschen, respektieren und achtsam kultivieren, ihre Früchte mit Liebe veredeln, so entsteht biodynamische Qualität.
Der Weingarten
Unser Weingarten ist ein natürliches Biotop, ein lebendiger Organismus. Neben den Reben gedeihen verschiedene Gräser, Blumen, Kräuter und auch tiefwurzelnde Pflanzen. Diese bieten den Lebensraum für eine unglaubliche Artenvielfalt an Lebewesen. Von Mikroorganismen über Insekten bis hin zu Vögeln. Alle haben ihre Aufgabe und Berechtigung. Ob Nützling oder Schädling, wenn man die Rahmenbedingungen für ein Gleichgewicht schafft, regelt die Natur vieles von selbst.
Wir brauchen keine systemischen, synthetischen Spritzmittel oder Herbizide. Unseren Ansatz, die Reben zu stärken und nicht erst gegen Krankheiten anzukämpfen, erreichen wir durch ein Ökosystem mit einem lebendigen durchwurzelten Boden. Dieser regelt den Wasserhaushalt, sorgt für vielfältige Mikroorganismen und eine ausbalancierte Rebe. Anstatt schweren Traktoren, helfen uns Schafe und Hühner beim Kurzhalten der Gräser, und nebenbei sorgen sie für einen stetigen Humusaufbau.
Gedüngt wird ausschließlich mit dem eigenen Kompost aus Trestern und dem Mist unserer Esel und Ziegen.
Der Weinkeller
Handgelesen und unverfälscht kommen die Trauben in den Keller.
Mit derselben Achtsamkeit wird die Weinbereitung auf das Allernotwendigste reduziert ‐ begleiten statt produzieren! Die Gärung darf spontan beginnen, ein Drängeln oder irgendwo Hinbiegen wollen wir nicht. Es wird nichts zugegeben oder weggenommen, keine Schönungen – kein Aufpimpen. So kann sich das Spektrum an Aromen aus Standort und Jahrgang optimal auf den Wein entfalten. Mit viel Zeit und guter Musik dürfen die Weine auf der Feinhefe so lange reifen, bis sie sich selbst geklärt haben. Mit Hilfe von Schwerkraft, ohne Filtration und Zugabe von Schwefel werden diese dann gefüllt. So entstehen sehr langlebige und lebendige Weine mit Trinkfluss und Charakter.
Die Tiere und wir
Ein zentraler Punkt in unserem Weingut sind unsere Tiere. Mit ihnen sind wir ein Teil in einer Lebens-Landwirtschaft, die auf den Prinzipien der Biodynamie und Nachhaltigkeit basiert. Sie unterstützen, stärken und erden uns seit dem Beginn unserer Reise, die im Jahr 2010 begann. Esel, Ziegen, Schafe, Hühner, Enten, Gänse, Katzen und Weingartenhund Curtis begleiten uns bei dem Wunsch, Lebensmittel auf besondere Weise zu produzieren. Armin Kienesberger – Biodynamischer Weinbau ist vor allem auch ein Familienbetrieb, in dem gemeinsame Werte und die Liebe im Mittelpunkt stehen. Unsere beiden Kinder teilen nicht nur unsere Leidenschaft für die Natur, gutes Essen und Trinken, sie helfen uns auch bei der Faszination des Weinmachens, wann immer sie gebraucht werden. Einer für alle, alle für einen!
